Isländer


Die Islandpferde

Viele erinnern sich sicherlich noch an die kleinen, wilden Ponys mit langer Mähne. Das waren Islandpferde einmal, denn heute sind sie zu eleganteren Reit- und Freizeitpferden herangezüchtet worden.

Steckbrief

Übersicht - Islandpferde
Rassebezeichnung Islandpferd
Ursprung Island
Hauptzuchtgebiet Island - in Deutschland: Norddeutschland
Verbreitung International
Stockmaß Zwischen 135 und 150 cm
Farben Braune, Rappen, Füchse, Schimmel
Haupteinsatz Freizeit- und Gangpferd, Wanderpferd, ideales Anfängerpferd für Groß und Klein
Charakter Unerschrocken, sehr umgänglich und gelehrig, leicht temperamentvoll
Besondere Eigenschaften Sehr ausdauernd, robust, Fünfgänger mit Tölt und Pass

Islandpferde und ihre Geschichte

Es wird angenommen, dass die ersten Islandpferde ihren Ursprung in den Wikinger-Zeiten vor etwa 1.000 Jahren besitzen. Die Wikinger sollen es gewesen sein, welche die Kleinpferde/Ponys mit nach Island brachten. Später sind sie mit verschiedenen nordischen Ponyrassen sowie vereinzelten Vollblütern gekreuzt worden. Diese Züchtung ergab das klassische Islandpferd.

Dieses diente in früheren Zeiten vor allem als Fortbewegungsmittel. Das Reiten ohne Sattel und Fahren vor der Kutsche waren Gang und Gebe. Aber auch das Pferdefleisch war auf Island sehr beleibt. Erst ab 1940 wurde gezielt die Zucht zum "modernen" Reitpferd begonnen. In den 50er Jahren wurden die ersten Islandpferde nach Deutschland exportiert. Wenngleich diese in Deutschland großen Gefallen finden, so bleiben Islandpferde hauptsächlich auf der nordischen Insel bestehen. Das beruht unter anderem auch darauf, dass einmal exportierte Islandpferde nicht mehr zurück dürfen. In Deutschland werden die einstigen Freizeit- und Kutschpferde nun auch als Turnierpferde gezüchtet. Suchst Du ein Islandpferde-Gestüt, kannst Du einige davon in Deutschland finden. Vor allem in Norddeutschland sind sie ansässig.

Das Exterieur

Islandpferde besitzen einen robusten und kräftigen Körperbau. Ihre Beine sind sehr stabil und sorgen für ein starkes Fundament. Meist erreichen sie mit ihrer Größe maximal Pony-Endmaß, aber durch die neusten Reit- und Turnierpferde-Züchtungen, kann ein Islandpferd auch knapp darüber bis 1.50 Meter Stockmaß zeigen. Damit wird es zum Kleinpferd, wobei auch die Pony-Version einem Großpferd in nichts nachsteht. Der Kopf ist relativ groß, aber besitzt heute weichere Konturen, als noch vor Jahrzehnten. Am auffälligsten ist die lange, derbe Mähne, die im Wind wild umherfliegt.

Das Interieur

Das wilde Aufwachsen der ersten Islandpferde liegt ihnen bis heute im Blut und macht sie zu einer temperamentvollen Rasse. Sie besitzen ein freundliches, aber teils auch eigensinniges Wesen, wie es von vielen Ponyrassen bekannt ist. Sie zeigen sich als sehr zuverlässige Zeitgenossen, die sich nicht schnell erschrecken und sehr trittsicher sind. Manche Neuzüchtungen bringen sehr wache Tiere hervor, die sich deutlich agiler präsentieren. Diese Exemplare sind ideal für den Reit- und Leistungssport geeignet.

Islandpferde reiten

Die meisten anderen Pferderassen bewegen sich durch entgegengesetzte Beinbewegungen fort. Das heißt: rechtes Vorderbein und linkes Hinterbein und umgekehrt, schwingen gleichzeitig vor. Dieses Gangbild beherrscht das Islandpferd zwar auch, aber kann auch im Tölt oder Pass gehen. Beim Tölt hebt er alle vier Beine im Vierer-Takt und setzt jedes einzeln. Das sorgt für einen immens bequemen Sitz, weil keine beziehungsweise nur geringe Rückenschwingung entsteht. Beim Pass geht der Isländer mit gleichseitiger Beinfolge: rechtes Vorderbein und rechtes Hinterbein, linkes Vorderbein mit linkem Hinterbein. Das macht der Isländer in der Regel bei hohem Tempo. Es ist nicht nur ein Erlebnis für Dich, sondern lässt Dich auch prima im Sattel sitzen. Isländer, die normale Gangarten beherrschen und zusätzlich Tölt und Pass gehen, werden auch als Fünfgänger bezeichnet.

Sie lieben die Natur und gehen deshalb am liebsten auch durch Wälder sowie über Stock und Stein. Damit sind sie ideale Freizeit- und Geländepferde, die aufgrund hoher Ausdauer stundenlange Ausritte erlauben oder sich sogar für tagelange Wanderritte eignen. Hast Du Spaß am Turnierreiten, kannst Du mit Deinem Isländer an Tölt- und Mehrgangsprüfungen ebenso teilnehmen, wie an den sogenannten Passrennen über bestimmte Distanzen. Weil sie sehr geduldige Tiere sind, verzeihen sie auch Reitanfängern etwaige Fehler schnell.

Haltungsbedingungen

Aufgrund ihres Ursprungs und einstiger wilden Herdenhaltung, solltest Du Islandpferden immer Gesellschaft von Artgenossen ermöglichen. Eine ausreichend große Weide ist Pflicht, die im Idealfall dem robusten Pferd auch im Winter Auslauf gewährt. Ein Witterungsschutz/eine Unterstellmöglichkeit sollte vorhanden sein.

Ab Herbst bilden die Islandpferde ein sehr dickes und dichtes Winterfell, das gepflegt werden will. Am besten benutzt Du für Islandpferde ein Zubehör für die Pflege, das dem hohen Anspruch gerecht wird. Im Islandpferde-Shop findest Du ein breit gefächertes Sortiment und alles, was Du sonst noch für die Pflege wie beispielsweise für die Hufen und die Mähne benötigst. Vorsicht bei der Fütterung. Hier solltest Du auf Zusatz- und Kraftfutter verzichten, denn das vertragen Islandpferde nicht gut.

Rassetypische Krankheiten

Am meisten gefürchtet sind Sommerekzeme, zu denen Islandpferde besonders neigen. Sie rubbeln sich und das hat Haar-/Fellverlust zur Folge. Im schlimmsten Fall entstehen blutige Hautwunden. Ausgelöst werden Sommerekzeme durch Insekten (Kriebelmücke), deren Befall Du am besten mit einem Insektenschutzmittel oder einer Insektenschutzdecke aus dem Islandpferde-Shop vorbeugst. Liegt bereits ein Befall vor, helfen Insektiziden-Cremes.

Einige Islandpferde leiden zudem an allergischem Husten, wie beispielsweise durch Staub im Heu ausgelöst. Das Befeuchten des Heus ist bei diesem Beispiel eine gute Lösung. Ansonsten zeigen sich Islandpferde sehr robust und werden vielfach auch bis zu 30 Jahren alt.