Oldenburger
Oldenburger Pferde
Oldenburger Pferde zählen zu den Warmblütern. Ihren Namen verdanken sie dem Hauptzuchtgebiet in Oldenburg, das zu den größten Deutschlands gehört. Sie sind heute in nahezu jedem Stall zu finden und zeigen sich auch im Turniersport sehr erfolgreich. Einer der bekanntesten Oldenburger der Zeitgeschichte ist der Hengst Donnerhall, der in den 80er Jahren unschlagbare Dressurerfolge erzielte. Er gilt heute auch noch nach seinem Tod als der Jahrtausend- und erfolgreichste Dressurhengst der Welt. Das weltweit bekannteste und erfolgreichste Oldenburger Springpferd war Sandro Boy, der als Weltklassepferd Anfang des zweiten Jahrtausend in die Erfolgsgeschichte des Tuniersports einging.
Steckbrief
Rassebezeichnung | Oldenburger |
Ursprung | Deutschland |
Hauptzuchtgebiet | Oldenburg |
Verbreitung | International |
Stockmaß | zwischen 165 und 178 cm |
Farben | Braue, Rappen, Füchse, Schimmel |
Haupteinsatz | Dressur, Springen, Freizeitreiten |
Charakter | Gutmütig, freundlich, anhänglich, gelassen, umgänglich, mutig |
Besondere Eigenschaften | Robustes Exterieur, gesunde Rasse, sehr belastbar und leistungsstark |
Geschichte der Oldenburger
Wie fast jede Pferderasse, wurden auch die Oldenburger zu Beginn als Arbeits-, aber hauptsächlich als Kutschpferd gezüchtet. Die ersten Pferde kamen Anfang des 17. Jahrhunderts zur Welt. Die Geschichte besagt, dass Graf Anton Günther von Oldenburg als Pferdeliebhaber und -kenner maßgeblich den Grundstein für die Züchtung legte. Ramsköpfe und eine gute Knieaktion waren typische Erkennungsmerkmale. Während der Barockzeiten zog der Oldenburger in vornehme Höfe ein, wo er vor die pompösen Kutschen der Adeligen gespannt. Bereits hier fand er Interesse des Auslands und wurde zügig exportiert. Kreuzungen mit Berbern, türkischen und spanischen Pferderassen sowie ab 19. Jahrhundert mit Cleveland- und Yorkshire-Hengsten wurde der Oldenburger zunehmend schlanker im Format und leistungsstärker. Hier erhielten sie den Namen Alt-Oldenburger. Letztendlich machen Kreuzungen mit Angelo-Normannen und Hannoveranern aus der Rasse, wie sie heute bekannt und geliebt wird. Aus dem einstigen Arbeits- und Kutschpferd wurden viele Nachkommen gezüchtet, die erfolgreich Championate im Springen und in der Dressur aktiv sind.
Exterieur der Oldenburger
Beim Oldenburger fällt auf den ersten Blick das solide und robuste Fundament auf. Kräftige, trockene Gelenke, ein breiter Rumpf und ein muskulöses Konstrukt sorgen für einen imposanten optischen Eindruck. Lange Beine, ein wohlgeformter Rücken mit markantem Widerrist, an dem der Hals ideal anschließt, begünstigen die Rittigkeit und das Gangbild mit Raumgriff und Schwung. Mit Ramskopf vor Jahrhunderten gezüchtet, weist der Oldenburger heute durch die Kreuzungen eine elegante Kopfform mit geraden Profillinien auf. Sie zählen zu den Großpferden und erreichen überwiegend ein Stockmaß zwischen 165 und 179 Zentimetern. In den Farben kommen Oldenburger als Schimmel, Füchse, Braune sowie Rappen vor.
Interieur der Oldenburger
Der Oldenburger ist als gutmütiges Pferd mit einem ausgeglichenen Wesen bekannt. Er zeichnet sich durch Mut, eine hohe Leistungsbereitschaft und Unkompliziertheit aus. Mit starken Belastungen kommt er gut zurecht. Nervenstärke und ein freundlicher Charakter in Kombination mit Anhänglichkeit lassen diese Rasse schnell zum besten Freund und Reitpartner für jeden Bedarf und Anspruch werden.
Reiten
Der Oldenburger ist heute ein reines Freizeit- und Sportpferd für das Springen und die Dressur. Er zeigt sich mit elastischen Bewegungen, die einen außerordentlich guten Sitz gewährleisten. Ein raumgreifendes und enorm taktvolles Gangbild lässt viel Spielraum für die Ausbildung zum hochqualifizierten Dressurpferd. Aber auch Anfänger fühlen sich auf dem gutmütigen Oldenburger sicher und wohl. Als ausgebildetes Pferd eignen sie sich ideal zum Reiten lernen. Als Freizeitpferd profitierst Du von ihrer Nervenstärke in unvorhersehbaren Situationen.
Haltungsbedingungen
Der Oldenburger benötigt viel Bewegungsfreiheit. Ein großer Stall und viel Weide- und/oder Paddock-Auslauf sollte gewährleistet sein, damit kein unzubändigendes Temperament entwickelt. Er mag und sucht Deine Nähe, sodass Du im Idealfall die Zeit für tägliche Besuche und/oder Ritte hast. Überfüttere ihn nicht, denn auch dann kann er zu einem ungemütlichen Zeitgenossen werden. Die Futterrationen sollten dementsprechend immer der aktuellen Belastung angepasst werden.
Rassetypische Krankheiten
Bisher sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Auch eine besonders hohe Erkrankungsanfälligkeit kann bis zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigt werden.